Wie werde ich Ängste los?
Um eines gleich klarzustellen: ich bin kein Arzt, kein Heilpraktiker und kein Therapeut.
Ich gebe hier also keine Heilversprechen.
Wenn Sie wegen Panikattacken oder Angststörungen in einer Therapie sind, dann haben Sie eine gute Entscheidung getroffen.
Ich war selbst von Ängsten betroffen. Ich weiß also, wie es ist, einen inneren Gruselfilm zu erleben.
Angst ist eine schreckliche Illusion. Sie ist lähmend.
Aber: Sie findet in Ihrem Kopf statt.
Hand aufs Herz: Wie oft hatten Sie Angst oder Sorge vor etwas, dass noch nicht passiert ist?
Wie oft haben Sie schon vermutet, dass etwas passieren könnte?
Und wie oft hat sich dann die Situation ganz anders ergeben?
Wieviel Energieverschwendung ist das?
Wieviel Kraft kostet das?
Wenn Sie aus Angst handeln oder nicht handeln, haben Sie schon verloren.
Denn Angst lähmt. Innen wie Außen.
Das Wichtigste ist aber: Angst ist eine Entscheidung!
Die Angst ist ein schreckliches schleimiges Monster, dass Ihnen (und mir seinerzeit auch) auf den Versen ist, um Sie davon abzuhalten, Ihre eigene Größe und Macht zu leben.
Sie ist eine Botschaft dafür, dass Sie nicht in Ihrer Mitte sind.
Wenn Sie vor irgendetwas Angst haben, dann fragen Sie sich nach dem Grund.
Was könnte als schlimmstes passieren?
Sind es vielleicht nur negative Erwartungen, die Ihnen Angst machen?
Haben Sie ein Erlebnis in der Vergangenheit gehabt, das Sie jetzt noch beschäftigt?
Ist Ihnen etwas peinlich, und Sie wollen deshalb etwas vermeiden?
Es gibt Menschen, die Angst haben, zum Briefkasten zu gehen.
Denn sie haben Angst vor schlechten Nachrichten oder Rechnungen, die noch bezahlt werden müssen.
Eins steht fest: wenn Sie offene Rechnungen haben, dann sollten diese auch beglichen werden. Aber die Rechnung oder die Mahnung im Briefkasten ansich beißt Sie nicht.
Die Angst lähmt oft vorm Handeln.
Statt den Anruf zu tätigen, um eine evtl. Ratenzahlung zu vereinbaren, sitzt man in Schockstarre da und hat die schreckliche Erwartung, dass es schlimme Konsequenzen gibt.
Oder in einer Partnerschaft.
Sie haben einen Partner, vor dem Sie Angst haben.
Entweder, weil er dominant ist oder weil er Ihnen zeigt, dass Sie ihm nicht wichtig sind.
Was machen Sie?
Sie versuchen entweder, ihm alles Recht zu machen oder Sie werden immer weniger Selbstbewusstsein haben, weil an Ihnen ständig rumgemäkelt wird.
Ist das eine Partnerschaft wert?
Oder der ungeliebte Job.
Ihr Chef / Ihre Chefin ist kaltherzig und ungerecht zu Ihnen. Jedenfalls empfinden Sie das so.
Was bleibt Ihnen?
Den Job behalten und es ertragen, so wie es ist?
Einen neuen Job suchen mit einem anderen Umfeld?
Vielleicht etwas ganz anderes machen. Ein eigenes Projekt, dass Sie schon immer verwirklichen wollen?
Ich möchte hier niemanden animieren, seinen Job unbedacht zu kündigen oder aus einer Partnerschaft herauszugehen, die vielleicht noch liebevolles Potential hat.
Was ich möchte ist, dass Sie sich überlegen, woher die Angst kommt.
Warum sind Sie in bestimmten Situationen ängstlich?
War es eine vergangene Situation?
War es ein peinliches Erlebnis, dass Ihnen noch nachhängt?
Ist es die Angst vor Krankheit, vor Erfolg, vor Armut, vor dem Versagen?
Einige Menschen behaupten, wir bräuchten bestimmte Ängste, um z.B. keinen Unfall zu erleiden.
Da bin ich anderer Meinung.
Denn, wenn ich über die Straße gehe, dann schaue ich natürlich, ob ein Auto kommt.
Aber das hat nichts mit Angst zu tun. Das ist gesunder Menschenverstand.
Lassen Sie sich also nicht einreden, dass Angst wichtig für uns ist.
Also. Wovor haben Sie Angst?
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben es auf.
Entweder es ist nur eine Sache oder es sind mehrere. Erst einmal ist es wichtig, Notizen zu machen.
Erstellen Sie eine Liste Ihrer Ängste.
Nehmen Sie sich Zeit. Es geht um Ihr Wohl.
Wenn die Liste fertig ist, dann nehmen Sie ein neues Blatt und fangen mit einer Angst an.
Die Überschrift lautet in etwa:
"Ich habe Angst vor....." oder "Ich habe Angst, weil...." oder "Ich habe Angst, dass...."
Und - jetzt wird es spannend - schreiben Sie sich die Gründe auf.
Warum haben Sie diese Angst?
Wer macht Ihnen Angst?
Was könnte passieren?
Wo müssten Sie sich überwinden?
Was hemmt Sie?
Was trauen Sie sich nicht zu?
Wo haben Sie Angst zu versagen?
Was könnten Sie verlieren?
Lassen Sie diese Liste ruhig einen Tag liegen und schauen Sie am nächsten Tag noch einmal darauf. Feilen Sie ruhig daran. Evtl. merken Sie schon, dass einige der Gründe sich gleichen oder wirklich nicht nötig sind.
Und dann machen Sie Folgendes:
Nehmen Sie ein neues Blatt Papier und schreiben Ihre negativen Sätze in das positive Gegenteil um.
Was Sie jetzt sehen, hat das Potential, Ihre Sichtweise der Welt und auch die Sichtweise von Ihnen selbst ganz anders zu sehen.
Sie haben jetzt die Möglichkeit, diese Liste zu verfeinern und auszuarbeiten.
Und damit können Sie ein neues Ich erschaffen.
Nämlich das Ich, das in Wirklichkeit in Ihnen schlummert. Schon immer geschlummert hat.